Friday, December 28, 2007

"Whisky"

Vielen Dank an alle, die Namen vorgeschlagen haben!

Inzwischen hat sich die Katze ihren Namen selbst ausgesucht: "Whisky"

Sie meinte, sie muss ihren gesamten Kopf, mit Ohren und allem, was dazugehoert, in ein Glas mit Whisky stecken, dass ich auf dem Couchtisch stehen hatte. Sie roch tagelang nach Allohol!!!! Woraufhin ich sie dann "Whisky" genannt habe und sie sich anscheinend auch sofort angesprochen fuehlt.

Inzwischen ist sie auch nicht mehr sehr schuechtern, sondern eher sehr irre. Lieblingsbeschaeftigung im Moment: Klamotten attackieren, wenn ich Waesche zusammenlegen will. Diese boesen Socken!!! Auch sehr gerne genommen: zu mir unter die Decke ins Bett kriechen, da erst ein bisschen schmusen und dann ganz gerne den eigenen Schwanz fangen und mich dabei zerkratzen.

Hach, wie hab ich das vermisst :)

Sunday, December 16, 2007

Ein neues Familienmitglied

Nach mehreren Trips zum Tierheim im Laufe der letzten Monate war es nun gestern soweit: ich habe eine neue Katze adoptiert!

Sie ist etwa anderthalb Jahre alt, recht zierlich und auch noch etwas schuechtern, aber wenn es um sie herum ruhig genug ist, huepft sie gerne auf den Schoss und laesst sich ausgiebigst Kraulen. Und im Bett schlafen tut sie scheinbar auch SEHR gerne. Laute Geraeusche sind noch sehr schrecklich, aber zum Glueck kann man sich gut unter dem Bett verstecken.

Bisher ist sie noch namelos. Ist ein Findling, keiner weiss also, ob sie vor dem Tierheim einen Namen hatte und im Tierheim selbst war sie nur ein-zwei Monate, hatte dort den gruseligen Namen LeeAnn. Der wurde gestern sofort abgeschafft, aber nun suche ich nach nem neuen Namen.

Bin offen fuer alle Vorschlaege!

Bisher auf meiner Liste fuer moegliche Namen:
1. Miss Behave
2. Corona
3. Chini (kurz fuer Cappucino, da das Fell ein bisschen nach Kaffee mit Milchschaum aussieht)
4.
5.

Bitte weiterfuehren!

Monday, November 26, 2007

Nordamerikanischer Weihnachtsterror

Einige von Euch kennen vielleicht den Film "Schoene Bescherung" mit Chevy Chase.

Fuer ahnungslose Europaer ist ein solcher Film immer nicht viel mehr als eine Menge stumpfsinniger Humor, lauter und greller Klamauk, so typisch nordamerikanisch eben.

Weit gefehlt. Mit all seinen Uebertreibungen, Ueberspitzungen und gnadenlos amerikanischen Beschreibungen der Weihnachtshysterie unserer nordamerikanischen Freunde ist der Film fuer jeden, der schon einmal hautnah den nordamerikanischen Weihnachtsterror miterlebt hat, eigentlich nur eine recht treffende und gar nicht so uebertriebene Beleuchtung hiesiger Sitten und Gebraeuche im Dezember.

Wer meint, man wuerde in Deutschland vom Weihnachtsrummel alljaehrlich ueberfahren, darf sich gerne eingeladen fuehlen, mal den November und Dezember in den USA oder Kanada zu verbringen. Ich garantiere ein unvergessliches Erlebnis und auf ewig eine Abneigung gegen Weihnachten und aehnliche Feiertage!

Startschuss fuer den alljaehrlichen Terror ist hier der 1.November. Denn am Tag davor ist Halloween und daher dreht sich bis zum 1.11. alles um Kuerbisse, Geister, Trick or Treat Suessigkeiten und die moeglichst gruselige Dekoration des Hauses. Dann aber puenktlich zum 1.11. heisst es: Weihnachtswahn.

Es gibt keinen Werbespot ohne Santa Claus, Weihnachtslieder und Rentiere. Egal, ob es sich um Windeln, Lebensmittel, Handkreissaegen, Katzenfutter oder Damenbinden handelt....mit Weihnachtssymbolik verkauft sich scheinbar alles besser. Dann sitzt Santa bei den Damen und Herren der Morgennachrichten, faehrt bereits im November in unzaehligen Paraden mit, ist als Pappkamerad in jedem Supermarkt und jeder Mall zu finden.....

...und treibt die Menschen hier in einen Konsumzwang ungeahnter Ausmasse.

Es gilt, jedem Menschen, dem man mehr als einmal in seinem Leben begegnet ist, mindestens ein, besser aber mehrere Geschenke zu machen. Wenn auch in vielen Faellen nur aus innerem Zwang, weil man sich sonst schuldig fuehlen wuerde, dass man dem Brieftraeger, halbtoten Grossonkel oder der ueber 25 Ecken verwandte Gross-Stief-Nichte kein sinnloses Konsumgut in die Hand gedrueckt hat. Also rennt man in die Malls und kauft und kauft und kauft. Zur Not nimmt man noch schnell eine neue Hypothek auf's Haus auf.....alles fuer die gute Weihnachtsstimmung.

Dazu kommt die alljaehrliche Weihnachtsdeko fuer's Haus und das Buero. Da nimmt man ungerne die Dinge aus dem letzten Jahr, denn mal will ja nicht als geizig oder nicht weihnachtsliebend dastehen. Und dann tackert man eben Tausende kleine Lichter in allen Farben ans Haus, verteilt beleuchtete Rentierschlitten, per Ventilator aufgeblasenen Schneemaenner und Tannenbaeume auf dem Rasen im Vorgarten und freut sich von innen ueber das Geblinke.

Vergessen ist dann, dass man das ganze Jahr ueber keinen Haartrockner benutzt hat, um Strom zu sparen und die Umwelt zu schonen. Vergessen ist die Stromrechnung aus dem letzten Januar, die man nur zahlen konnte, indem man eine weitere Hypothek aufs Haus aufnahm.

Ist doch alles schoen. Denn schliesslich ist doch Weihnachten.

Und was macht da unsereins in diesen zwei grauenhaften Monaten im Jahr? Den zwei Monaten, in denen Religionsfreiheit bedeutet, dass alle, aber auch wirklich alle gezwungen werden, an mindestens einem Event zur Geburt Jesu teilzunehmen und dem Konsumgott zu huldigen?

ZUM BOYKOTT AUFRUFEN!

End Compulsory Consumption! Boycott Christmas!

Friday, November 16, 2007

Die Polit-Skandale des Karl-Heinz Schreiber

Karl-Heinz Schreiber.....Ihr erinnert Euch? CDU Spendenskandal, die Debatten, ob nun Wolfgang Schaeuble oder die damalige CDU Schatzmeisterin Baumeister einen Koffer voller Geld von Herrn Schreiber bekommen hat oder nicht, und wenn ja, ob das Geld korrekt verbucht wurde, und wenn nicht, oder auch wenn ja, wofuer das Geld eigentlich war.

Ihr erinnert Euch? An den resultierenden Fall Helmut Kohls, an die "schwarzen Kassen", die Wahlniederlage der CDU und den Aufstieg von Angela Merkel?

Ist nun fast schon 10 Jahre her. Und nun ist der gute Herr Schreiber hier in Kanada in einen der groessten Polit-Skandale des Landes verwickelt. Nicht nur verwickelt, er ist im Moment die Schluesselfigur.

Es geht um eine Geldspende in Hoehe von 300.000 kanadischen Dollar (vielleicht auch mehr, der Betrag ist bisher recht unklar) im Jahr 1993 an den damaligen Prime Minister von Kanada, Brian Mulroney. Mulroney war damals noch im Amt, trat aber kurze Zeit spaeter freiwillig zurueck und ueberliess seiner Parteikollegin, Kim Campbell, das Amt. (Sie verlor die naechsten Wahlen im Herbst 1993 in katastrophaler Weise; die Partei fiel von einer Mehrheit im Parlament mit 151 Sitzen auf 2 Sitze!)

Schreibers Geldspende soll im Zusammenhang mit einem Deal zwischen Airbus und der kanadischen Regierung (repraesentiert von Mulroney) geflossen sein, und 1995 gab es dazu eine oeffentliche Untersuchung....angestossen von Mulroney selbst, der als Reaktion auf Bestechungsvorwuerfe die kanadische Regierung verklagte....und gewann. Er erhielt 2,1 Millionen Dollar Entschaedigung.

Spot auf Karl-Heinz Schreiber. Schreiber, der seit 1983 offiziell in Kanada lebt und kanadischer Staatsbuerger ist, steht seit laengerer Zeit die Auslieferung nach Deutschland bevor im Rahmen einer Strafverfolgung im Zusammenhang mit dem CDU Spendenskandal und Steuerhinterziehung. Nun ist ihm in den Sinn gekommen, dass wenn er jetzt hier Stueck fuer Stueck die Wahrheit zum Airbus-Skandal ans Licht bringt, die kanadische Regierung ihn als Schluesselfigur und wichtig fuer die Aufklaerung des Skandals ansehen wird und eine Auslieferung nach Deutschland verhindern wird.

Schreiber veroeffentlicht also seit Wochen ein Stueckchen Skandal nach dem anderen, stellt aber immer klar, dass er noch viel mehr weiss und deutet inzwischen auch an, dass der derzeitige kanadsichen Prime Minister, Stephen Harper, in den Skandal verwickelt ist.

Gestern wurde nun von einem Gericht seine zuegige Auslieferung nach Deutschland beschlossen (noch in diesem Jahr), die Entscheidung wurde dann aber direkt vom Justizminister und Parteikollegen Stephen Harpers auf Eis gelegt.

Man will sicher stellen, dass er die grosse Bombe nicht erst platzen laesst, wenn er nicht mehr im Land und damit juristisch unantastbar ist.

Spannend. Wuerde mich interessieren, welchen Leichen noch so bei dem guten Herrn Schreiber im Keller liegen.

Wednesday, November 14, 2007

Kilos und Pfunde

So, nun ist es offiziell: seit meiner Einreise nach Kanada im Juli 2006 habe ich ganze 9 Kilo zugelegt!

Fuer meinen Immigrationsantrag musste ich gestern eine offizielle medizinische Untersuchung ueber mich ergehen lassen. Das uebliche Gedoens mit Blut abzapfen, in nen Becher pinkeln und Risikofaktoren fuer Herz-und Krebserkrankungen abklopfen. Die kanadische Regierung moechte sicher stellen, dass wenn sie mir einen permanenten Status hier gewaehren, ich dem Gesundheitssystem nicht zur Last falle......oder zumindest nicht sofort.

Teil der Untersuchung war dann eben auch der Gang auf die Waage. Das war nun keine grosse Ueberraschung, nachdem ich schon so ein bis zwei Jeans aussortiert hatte, da ich in denen eher nach Presswurst aussah. Aber so ganz offiziell zu hoeren, dass es nun 9 Kilo mehr sind.....seufz.

Dennoch.....ich bin putzmunter und kerngesund, kein Risiko fuer irgendetwas und da sind mir dann die zugelegten Pfunde auch irgendwie wieder egal.

Muesst Ihr Euch nur alle schon drauf einstellen: Ihr werdet mehr zum Knuddeln haben, wenn ich im naechsten Jahr auf Deutschlandbesuch komme!

Gesunde und muntere Gruesse!

Thursday, October 25, 2007

Brennende Villen - ueberflutete Armenviertel

Heute mal politisch....

Seit Tagen kann man hier nicht mehr den Fernseher einschalten, ohne von den horrenden Braenden in Kalifornien zu hoeren.

Nun....man muss dazu sagen, dass die Nachrichtenlandschaft in Kanada sonst generell meist sehr lau ist. Passiert halt nicht viel. Oder zumindest nicht viel von Bedeutung. Da fuellen dann Nachrichtensendungen - je nach Qualitaet des Senders - die Zeit sonst meist mit seeeeeeehr ausfuehrlichen Berichten zu einem Thema oder mit den neuesten Neuigkeiten von Dancing with the Stars...

Jetzt haben sie im Moment halt ne Menge zu berichten....Feuer in Hollywood.

Und da bekommt man dann die ueblichen Verdaechtigen zu Gesicht: Michael Chertoff - Minister fuer Heimatschutz oder auch David Paulison von der FEMA, die sich im Moment alle selbst auf die Schultern klopfen, da die Katastrophenhilfe ja jetzt so viel besser funktioniert, als bei Hurricane Katrina in Jahr 2005.

Woran das wohl liegen mag? Vielleicht daran, dass im Moment millionenschwere Villen brennen - von reichen, ueberwiegend weissen Amerikanern die ganz gerne mal ein paar Cent fuer den naechsten Wahlkampf locker machen?

Verglichen mit Vierteln in New Orleans, die zu ueber 65% mit wirtschaftlich benachteiligten dunkelhaeutigen Mitmenschen bevoelkert waren.

Ein Schelm, wer boeses dabei denkt.

Tuesday, October 9, 2007

Von Truthaehnen und anderen kulinarischen Katastrophen

Klappe, die zweite. Es geht wieder ums Essen.

Ich lebe hier inzwischen im Land der Widersprueche. Kulinarisch gesehen ist eine unglaubliche Auswahl an frischen Zutaten vorhanden. Lachs, Muscheln und andere Koestlichkeiten direkt aus dem Meer gibt es ueberall, Vancouver Island ist klimatisch gesehen ein Paradies fuer Obst und Gemuese, und der Trend zu Bio-Fleisch und anderen Produkten hat auch in Kanada Einzug gehalten. Wie bereits vorher geschrieben, fuer manche Zutaten muss man ein wenig tiefer in die Tasche greifen oder hartnaeckiger suchen, aber finden lassen sich die meisten Dinge dann doch.

Und dann....es gibt einen eigenen Fernsehkanal mit Koch-Shows. 24 Stunden am Tag hat mal die Moeglichkeit, sich per TV inspirieren zu lassen, vom "Making Dinner in 20 Minutes" bis hin zu Gourmet-Wettstreits zwischen erfahrenen Spitzenkoechen, die innerhalb einer Stunde fuenf Gerichte mit einer bestimmten Hauptzutat kochen.

Die Moeglichkeiten sind an sich also unbegrenzt.

Doch dann.....es ist Thanksgiving (war hier am Wochenende) und man kocht Truthahn. Hochgezuechtet, mit Antibiotika vollgepumpt, eh schon wenig Geschmack und dann solange im Ofen totgekocht, bis auch wirklich jeder Fetzen Fleisch so pupstrocken ist, dass man 3 Liter Wein oder Bier hinterherkippen muss, um einen Bissen herunter zu bekommen.

Als Beilage: Kartoffelbrei. An sich ja nett, allerdings glauben die Kanadier, dass Kochsalz der Teufel in anderer Gestalt ist und benutzen keinerlei Salz waehrend des Kochvorgangs - ein Graus fuer jeden Hobbykoch oder Profi - und wuerzen dann spaeter auch nur in Form von gesalzener Butter, die unter die Kartoffeln gemischt wird. Mit dem Ergebnis, das alles oberflaechlich salzig schmeckt und dann beschlossen wird, beim naechsten Mal weniger Salz zu verwenden. Ebenso verfaehrt man hier mit Nudeln, Reis oder anderen Speisen, bei denen der Europaer schon im Kindesalter lernt, dass das Kochwasser ordentlich gesalzen wird.

Oder....es gibt Lachs. Der hier mit Vorliebe mit Sojasosse und braunem Zucker uebergossen im Ofen gebacken wird, bis auch dort das Fleisch so trocken ist, dass dagegen die Sahara wie ein Sumpfgebiet aussieht.

Und das passiert unabhaengig immer wieder. In verschiedenen Regionen und Provinzen, ausgefuehrt von verschiedenen Menschen, die sich nicht kennen. Scheint also ein national-kulturelles Erbe zu sein.....Dinge totkochen, bis sie auch garantiert nicht mehr schmecken koennen. Einzige Ausnahme: Steak. Das wird dann doch gerne blutig gegessen.

Mein Ausweg aus dem Dilemma: immer und ueberall selbst kochen. Fuehrt aber immer wieder zu Situationen, in denen mein Gekochtes nicht oder nur unter grossem Vorbehalt gegessen wird, denn der Lachs ist innen ja noch rosa, also noch halb roh - welch Horror! Dass dieselbe Person gerne Sushi und damit komplett rohen Fisch isst, wird dann ganz gerne mal uebersehen. Oder es gibt die Nachfragen: Dein Kartoffelbrei ist aber lecker; was ist denn drin? - Salz. Zum richtigen Zeitpunkt. Waehrend des Kochvorgangs!

Fragt sich der kulinarisch eher frankophile Mensch - wie kann eine Nation, die zur Haelfte aus Franzosen besteht, so unbeleckt sein, was gutes Essen und Kochen angeht?

Tuesday, October 2, 2007

Esskultur - Spacefood versus Slow Food

Nach den Berichten zu lecker Lachs nun mal was zur anderen Seite der Medaille...

Leider sind die Kanadier nicht sehr anders als die US Amerikaner, was die Esskultur angeht. Der Grossteil der Bevoelkerung ernaehrt sich ueberwiegend von Dingen, die ich inzwischen als Spacefood bezeichne: Instant-Gerichte, die man in der Mikrowelle kocht oder nur mit heissem Wasser uebergiessen muss, leuchtend gelber Schmierkaese aus dem Glas, der auch nach dem Oeffnen locker mehrere Jahre haltbar ist, vorgeformte, fertig gewuerzte Hamburgerpatties, weisses Toastbrot, das nie schimmelt, Chips, etc. etc. Und wenn mal auswaerts gegessen wird, dann ist das in der Regel Pizza Hut, KFC, oder eine der unzaehligen Burger-Ketten.

Viele normale Lebensmittel, die man als Grundzutaten fuer selbstgekochte Mahlzeiten benoetigt, kann man hier nur in Speziallaeden oder in anderer Form und ueberteuert kaufen. Das faengt an bei frischem Mozzarella, geht ueber Backhefe bis hin zu Speisequark und Freilandeiern.

Wenn man dann also ernsthaft kochen moechte, bleibt einem nur der Besuch der hiesigen Slow Food Geschaefte und Maerkte. Die gibt es hier in Victoria zum Glueck recht haeufig, da die Gegend sehr von ehemaligen Hippies gepraegt ist, und es viele Biobauern gibt, die ihre Produkte lokal vermarkten. Dennoch bleibt: man muss ordentlich Kohle hinblaettern und bereit sein, die lokalen Maerkte ausfindig zu machen - und die sind meist nicht wirklich um die Ecke. Slow Food ist hier eine wichtige, aber kleine Bewegung von Menschen, die fuer sich darauf bestehen, selbst zu kochen, keine Fertiggerichte zu verwenden und eben nicht andauernd im fast food Lokal um die Ecke zu speisen.

Das sind zwei Extreme - Spacefood oder Slow Food. Dazwischen gibt es nicht viel. Die normalen Supermaerkte bedienen Otto-Normalverbraucher - heisst, es gibt unendlich lange Reihen Fertiggerichte, tiefgefroren, aus der Dose oder anderweitig haltbar gemacht (sehr beliebt: die Pulverform....fuer Kartoffelgerichte, Suppen, Nudelgerichte, etc. etc.) und wenig Auswahl an frischen Produkten. Selbst beim Obst und Gemuese ist es schwer, neben den Granny Smith Aepfeln und vorgeschnittenen, eingeschweissten Karotten (wenn man diese grell-organenen geschmacklosen Dinger denn so nennen moechte) solche Dinge wie Auberginen oder Spargel zu finden.

Sicher, in der ersten Zeit hier war das auch alles kein grosses Ding, denn die Auswahl an recht leckerem fast food (zu dem hier im uebrigen auch Sushi zaehlt) ist gross und viele Dinge sind neu oder man bekommt sie in Deutschland nicht. Da merkt man erstmal nicht, dass man die normaleren Lebensmittel nur schwer bekommt.

Merkt man dann, wenn man 10 Kilo zugenommen hat und gerne wieder gesuender essen moechte. (Ja, ich hab gut zugenommen, weiss aber nicht wie viel, da ich seit Jahren keine Waage besitze....weiss aber wohl, dass so mache Hose nicht mehr so gut passt.)

Oder man merkt es, wenn man gerne kocht - so wie ich. Erst sucht man verzweifelt nach den Zutaten fuer Gerichte, die an sich simpel sind und nicht viel erfordern, dann findet man etwas und steht vor dem Herzinfarkt, wenn man das Preisschild sieht. Etwa - Tomaten mit Mozzarella und Basilikum. Frischer Mozzarella? Im normalen Supermarkt nicht zu haben. Im Spezialgeschaeft dann schon.....fuer 8 Dollar pro kleinerer Kugel!!!!! Und das ist wohlgemerkt kein Bueffelmozzarella oder aehnliches, sondern die ganz normale Kuhmilchvariante. Oder - Pellkartoffeln mit Quark. Quark? What's that? Ich besitze inzwischen einen Quark-Maker, der in Sinne einer Joghurtmaschine Buttermilch zu Quark verarbeitet. Das Ding an sich: 50 Dollar. Ein Liter Buttermilch (der etwa 300g Quark ergibt): 3 Dollar. Oder - passierte Tomaten. Gibt's nur im italienischen Spezialitaetengeschaeft.....fuer ueber 7 Dollar pro 500ml!

Simple Grundzutaten. Schwer zu bekommen.

Und da wundern sich die Kanadier (ebenso wie die Amis), warum krankhafte Fettleibigkeit mit zu den am schnellsten wachsenden und groessten Problemen fuer das Gesundheitssystem zaehlt. Und warum ganz besonders wirtschaftlich schlechter gestellte Menschen, speziell Familien und Kinder, vermehrt von diesem Problem betroffen sind.

Sunday, September 16, 2007

Lachs satt!

Gestern war es soweit. Nach Monaten angeln in Seen und Fluessen, was bisher recht erfolglos war, sind Paula und ich auf's Meer und haben Lachse geangelt! Wir haben eine gefuehrte Tour gebucht....war zwar nicht ganz billig, aber immerhin muss man sich so nicht ne grosse Angel, Koeder (lebende Anchovis!!!) und ein Boot kaufen!

Wie Ihr an dem Foto (was leider etwas verzerrt ist....so viel zugenommen habe ich dann doch nicht!!!) sehen koennt.....es war erfolgreich!!! In nur 3 Stunden hat jede von uns einen fetten grossen Lachs gefangen: ich einen etwa 9 Kilo schweren Coho Lachs und Paula einen etwa 11 Kilo schweren Chinook Lachs.

Wir waren vor Sooke an der Sued-West-Kueste von Vancouver Island unterwegs. Das Wetter war super. Sah zwar erst nicht danach aus, als wir aber auf dem Meer waren, kam die Sonne raus und ganz schnell waren alle Wolken verschwunden.

Den ersten Lachs hab ich gefangen. Beide sind fuer kanadische Verhaeltnisse klein bis mittelgross....."Teenager" sagte der fishing guide. Chinooks koennen bis zu 50 Kilo schwer werden...Cohos bis zu 35 Kilo. Aber ernsthaft....einen kaempfenden 9 Kilo schweren Lachs in ein Boot zu bekommen, hat mir fuer's erste gereicht!

Hat alles Riesenspass gemacht und ich werde auf jeden Fall wieder so eine Tour buchen. Im April sind hier grosse Heilbutts unterwegs!!! Die sind so 50 bis 150 Kilo schwer!!!! Bis dahin muss ich meine Muckis trainieren!!!!

Jedenfalls haben ich jetzt Lachs satt! Habe gestern abend alles fachgerecht zerlegt und mir lecker Lachs-Tartar gemacht. Ansonsten hab ich jetzt so etwa 15 fette Lachssteaks in der Kuehltruhe, ein Filet wartet fuer heute abend und ein anderes ist schon im Kuehlschrank und wird gerade zu gravad lax nach schwedischem Rezept verarbeitet.

Spannend ist auch, dass die beiden Lachse sehr unterschiedliches Fleisch haben. Der Coho ist dunkelrot und fester, der Chinook ist sehr zart rosa, fast weiss und butterig. Ich hab ja immer gedacht, Lachs ist Lachs. Nee.....hier gibt es neben Coho und Chinook noch den Pink Salmon und den Chum. Und dann gibt es noch ne Art Forelle, die mit den Lachsen ins Meer zieht und da riesengross wird.....Steelhead genannt. Eine wildgewordenen Regenbogenforelle, die sehr aenhlich wie Lachs schmeckt, aber nichts mit der bei uns bekannten Lachsforelle zu tun hat )das ist ein Zuchtprodukt).

So....genug Vortag gehalten. Hoffe, ich kann in der Zukunft mal mit einem von Euch einen weiteren Angeltrip wie diesen unternehmen! Kanada pur!

Lecker, lecker!

Thursday, September 13, 2007

Hallo an alle!

Ihr Lieben - nachdem ich nun ueber ein Jahr schon auf der anderen Seite des grossen Teiches lebe und regelmaessig emails and viele Freunde in Deutschland schreibe, hab ich mir ueberlegt, dass sich das ganze auch etwas effizienter gestalten laesst - in Form eines regelmaessigen blogs!

Ich werde hier regelmaessig schreiben, wie es mir so geht, wie mein Alltag aussieht, was ich so treibe oder nicht.....halt alles das, was sonst in den emails steht. Natuerlich werde ich auch weiter persoenliche emails schreiben, um Euch auf Eure persoenlichen Fragen und Belange etc. zu antworten. Aber um zu vermeiden, dass ich jedesmal neu schreiben muss, dass ich gerade einen Lachs gefangen oder eine Gehaltserhoehung bekommen habe, will ich so generelle Informationen lieber ueber den Blog allen zur Verfuegung stellen.

VOR ALLEM: ich werde Fotos hier uploaden. Das ist dann erstens einfacher fuer all die, die noch immer mit dem kurbel-betriebenen Modem ins Internet gehen und grosse email-Anhaenge nicht runterladen koennen, ohne dabei mindestens 3 neue graue Haare zu bekommen, und zweitens weiss ich dann auch immer, wer welche Fotos schon gesehen hat. Dann muss ich Euch nicht mit Fotos quaelen, die Ihr schon kennt oder vielleicht gar nicht sehen wollt.

Als kleine Anmerkung: bloggen ist kompletto neu fuer mich und ich hoffe mal, dass das alles so einfach ist, wie das Program mir hier gerade vorgaukelt. Ich hoffe also, dass ich nicht an technischen Dingen scheitern werde. Werde die naechsten Tage mal daran basteln, die ersten Fotos auf die Seite zu stellen. Wuenscht mir Glueck!

Also denne......auf froehliches bloggen in der Zukunft! Ihr duerft auch gerne Antworten oder Kommentare zurueckschreiben....per email oder direkt hier im blog.

Liebe Gruesse vom Pazifik!